Effektive Therapie bei frühkindlichem Hirnschaden (Cerebralparese)

Dr. Daniel Herz, Oberarzt an der Klinik für Kinderorthopädie im Marienstift Arnstadt und Spezialist für die Behandlung von Kindern mit frühkindlichem Hirnschaden (Cerebralparese) war Mitte September einer von nur drei Teilnehmern eines Experten-Workshops bei Prof. Dr. Samuel Pascual-Pascual am Hospital La Paz in Madrid.

Gemeinsam mit zwei Kinderneurologen aus Hamburg und Regensburg wurde Dr. Herz von dem international gefragten Experten zu Fallbesprechungen, Behandlungen und der Diskussion von Therapieverfahren eingeladen.

„Prof. Pascual-Pascual ist einer der Pioniere der Botulinumtoxintherapie bei Patienten mit Cerebralparese und an Erfahrung kaum zu überbieten“, so Dr. Herz. Er steuerte bei diesem hochkarätigen Workshop die kinderorthopädische Sichtweise bei. „Wir verfügen in unserer Klinik für Kinderorthopädie am Marienstift ebenfalls über langjährige und umfangreiche Erfahrungen mit der Botulinumtoxintherapie. Dieses Muskelgift blockiert bei Injektion die Übertragung von Nerv auf Muskel mit dem Ziel, Kontraktionen zu vermeiden und durch eine gezielte Therapie der spastischen Muskeln eine Funktionsverbesserung zu erreichen. Der Effekt des Medikamentes hält etwa drei bis sechs Monate an. Die Therapie gilt als hocheffektiv bei Patienten mit spastischen Erkrankungen und sollte möglichst frühzeitig beginnen, um Kindern das motorische Lernen zu ermöglichen. Die Anwendung ist für Patienten ab einem Alter von zwei Jahren zugelassen. „Wir sind uns einig, dass besonders junge Cerebralparese-Patienten von einer frühzeitigen Anwendung der Botulinumtoxintherapie profitieren und motorische Fähigkeiten erlernen können, die auf anderem Wege nicht möglich wären. Auch Sehnenverkürzungen (Kontrakturen) und Deformitäten können verhindert und damit Operationen vermieden werden“, so Dr. Herz. "Der Austausch auf internationaler Ebene hat erneut bestätigt, dass wir in Arnstadt eine exzellente Patientenversorgung auf höchstem Niveau anbieten können."

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