Klinik für Kinderorthopädie behandelt Jungen aus Angola

Einmal im Jahr betreut das Team um Dr. med. Christine Bollmann, Chefärztin der Klinik für Kinderorthopädie im Marienstift Arnstadt, ein Kind aus Kriegs- und Krisengebieten oder Ländern ohne ausreichende medizinische Versorgung, weil es in seiner Heimat keine Möglichkeit auf adäquate Behandlung hätte. Heute wurde der kleine José Victorino (8) aus Angola auf Kosten des Marienstiftes operiert. Er leidet an Morbus blount, einer Deformation des Unterschenkelknochens, die extreme O-Beine verursacht.

Der kleine Patient kommt auf Vermittlung des Friedensdorfs International nach Arnstadt. Die Organisation holt seit 50 Jahren verletzte und kranke Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Behandlung nach Europa. Meist sind es komplizierte orthopädische Fälle, die das Friedensdorf in Oberhausen an die Arnstädter Spezialisten vermittelt, etwa extreme Fehlstellungen oder Klumpfüße. Es kümmert sich um die Organisation des Aufenthaltes in Deutschland und bringt die Kinder nach erfolgreicher Behandlung zu ihren Familien in die Heimat zurück.

"Die anderthalbstündige Operation hat wie geplant funktioniert", sagt Dr. Bollmann. "Das Bein ist gerade und José ist inzwischen recht vergnügt auf Station." Er bleibt etwa zwei Wochen in Arnstadt, kehrt dann zurück ins Friedensdorf, um wiederum sechs Wochen nach der OP zur Nachbehandlung nach Arnstadt zu kommen. „An sich sind O-Beine kinderorthopädische Klassiker“, sagt Chefärztin Bollmann. „Aber in diesem Ausmaß sieht man das auch als Kinderorthopäde vielleicht einmal im Leben.“ Die Ursachen der Erkrankung Morbus Blount tritt gehäuft in Afrika auf und wird befördert, wenn Kinder zu zeitig laufen lernen.

 

Foto: Über das Schicksal des kleinen José berichtet auch die Tagespresse - hier beim Vorort-Termin mit Dr. med. Christine Bollmann und ihrem kleinen Patienten José.

 

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