Chilenische Austauschschüler zu Gast an der Emil-Petri-Schule

Vor mehr als einem Jahr unternahmen fünf Schüler der Emil-Petri-Schule zusammen mit dem Kirchenchor Angelroda eine Reise nach Chile. Dort knüpften sie musikalische Bande zur Albert-Schweitzer-Schule in Santiago. Nun steht der Gegenbesuch an. Vier Schüler zwischen zehn und 14 Jahren sind mit ihrem Musiklehrer und einer Dolmetscherin in Arnstadt zu Gast.

"Möchtest du ein Toffee?", fragt Laura (14) langsam, als sie auf der Rückreise von der Wartburg im Zug eine Runde chilenische Süßigkeiten ausgibt. "Manche Laute wie ö oder ch gibt es im Spanischen nicht, das fällt den Kindern schwer", sagt Übersetzerin Verónica Tapia, die schon im vergangenen Jahr die Reisegruppe betreut hatte. Entsprechend herzlich war das Wiedersehen, als die sechs Chilenen letzten Mittwoch von Schulleiter Holger Aumann und der Klasse 7a begrüßt wurden. Veronica hatte die Arnstädter auf ihrer zehntägigen Tour durch Chile begleitet, nun steht sie den Austauschschülern beim vollen Programm in Deutschland zur Seite. Zwischen Erfurt, Eisenach Leipzig und natürlich Arnstadt hat sich das Reisekomitee um Ute Robst und Michael Pohle, beide Pädagogen an der Emil-Petri-Schule, so manchen kulturellen Höhepunkt für die Gäste ausgedacht. Selbstverständlich auch gemeinsamen Unterricht und Feste. Verständigen können sich die Kinder meist nur mit Gesten - und den kleinen Sätzen, die sie auf Deutsch oder Spanisch jeweils vom anderen lernen. Auch natürlich über die Musik, die sie überhaupt erst zusammenbrachte: Die Vier lernen seit einem Jahr Geige und Cello, sind die Besten ihrer Klasse und bekamen die Reise dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren als Auszeichnung. "Die Kinder haben schon viel gelernt", sagt Verónica. Ruhig ginge der Unterricht in Deutschland zu, respektvoll der Umgang miteinander. In Chile sei alles viel quirliger, aufgeregter, lauter.

Gemeinsame  Chorproben, musikalische Gottesdienste und Unterrichtstunden liegen hinter ihnen. Ausflüge etwa zum MDR Kinderchor, in den Leipziger Zoo und ins Musikinstrumentemuseum noch vor ihnen. Auch beim Sport- und Schulfest werden Laura, Simon, Paz und Christine dabei sein, bevor es kommenden Sonntag wieder Abschied nehmen heißt. "Gut möglich, dass dies die einzige Auslandsreise ihres Lebens bleibt", sagt Verónica Tapia. "Aber auf dieser Reise sehen die Kinder, was Bildung alles ermöglichen kann."

 

Foto: Hans-Peter Stadermann/TA

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