Ehemalige Lehrlinge trafen sich im Marienstift

Sie hatten im Marienstift eine Heimat gefunden, hier Korbmacher, Sekretärin, Schuhmacher oder Schneider gelernt - und mit dieser Grundlage trotz einer Behinderung im Leben Fuß fassen können. Zu Pfingsten trafen sich 17 ehemalige Lehrlinge im Marienstift wieder - schwelgten in alten Zeiten, aber dachten auch an diejenigen, die einst wie sie im Kinderhaus eine neue Bleibe fanden.

Alle zwei Jahre treffen sich die Lehrlinge, die nicht selten auch Bewohner des Heimes für körperbehinderte Kinder im Marienstift waren, in Arnstadt wieder. Heinz Lipphardt, der hier 1958 zum Herrenschneider ausgebildet worden war, organisiert von Berlin aus zusammen mit Marlies Kästner (Eisenach) und Horst Möller (Behringen) diese Treffen. Als Lehrlinge bekamen sie im Marienstift die Chance, dank Förderung und einer auf die Bedürfnisse von körperbehinderten Menschen angepassten Ausbildung ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Dass dies so weitergeht, liegt ihnen auch ganz praktisch am Herzen: Eine Spendensammlung von 333 Euro, die sie zu Pfingsten an Pfr. Andreas Müller, den Direktor des Marienstifts übergaben, soll dem Kinderhaus "Friedrich Behr" und seinen jungen Bewohnern zugute kommen.

Ein Vers über den "Guten Hirten", Wandbild von Friedrich Popp am alten Kinderheim, beschreibt das Verhältnis der Lehrlinge zu "ihrem" Marienstift und stammt aus der Feder von Heinz Lipphardts Sohn:

Das Marienstift war unser Hirte
gab uns Schutz und Selbstvertrau’n und Kraft.

Durch das Wirken vieler Helfer
Haben wir’s geschafft.

 

Foto: privat

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