Geschichtsprojekt Tagebuch: 1. Preis beim Bundeswettbewerb

Update: Beim Bundeswettbewerb "Umbruchszeiten" der Bundesstiftung Aufarbeitung gewannen die Emil-Petri-Schüler einen 1. Preis. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung!

2019 hatten SchülerInnen der Emil-Petri-Schule mit einem Projekt zum Herbst '89, Ausstellungen und folgenden Geschichtspreisen für Aufsehen gesorgt. Nun hat sich die AG Geschichte erneut der aufregenden Zeit der friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung angenommen: Sie haben Eltern, Großeltern und Verwandte nach deren Eindrücken und Erinnerungen von damals befragt und aus diesen Berichten ein fiktives Tagebuch erstellt. Dies ist bereits jetzt als Blog, bald aber auch als Buch zu lesen. "Wir haben unsere Gesprächspartner noch einmal viel besser kennengelernt, ob wohl wir sie schon so lang kennen", sagen sie.

Mit ihrem Projekt: "In einem Land vor unserer Zeit – Ein Tagebuch schreibt Geschichte" bewarben sich die fünf Schüler und ihre Lehrerin Sindy Burkhardt-Dütsch beim Geschichtswettbewerb „Umbruchszeiten. Deutschland im Wandel seit der Einheit“, der von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ausgelobt wurde - und zählen zu den Finalisten. Anlass für den MDR Thüringen, für das heutige "Thüringen Journal" zum Dreh in der Schule vorbeizuschauen. Denn heute Abend werden die Preisträger bekannt gegeben. Wir drücken die Daumen!

Hier geht es zum Tagebuch-Blog (externer Link): https://geschichtsprojekt-eps.jimdofree.com/

"In einem Land vor unserer Zeit – Ein Tagebuch schreibt Geschichte"

Im Rahmen der Teilnahme an dem Geschichtswettbewerb „Umbruchszeiten. Deutschland im Wandel seit der Einheit“, welcher von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ausgeschrieben wurde, beschäftigten sich fünf Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 über ein halbes Jahr intensiv mit der Wiedervereinigung und ihren unmittelbaren Folgen für verschiedenste Personengruppen. Um kontinuierlich an dem ambitionierten Projekt arbeiten zu können, wurde extra ein „Geschichtskurs“ eingerichtet, der es den Schülern ermöglichte durch Konsultationen mit ihrer Geschichtslehrerin Frau Burkhardt-Dütsch Fortschritte und aufkommende Probleme zu besprechen.
Unsere fünf kreativen Köpfe arbeiteten mit Hochdruck und Feuereifer an der Fertigstellung des Wettbewerbsbeitrages. Ideen für die Umsetzung waren schnell gefunden. Bei der Überlegung, worin unser Projekt bestehen sollte und woher wir die dafür notwendigen Informationen erlangen würden, kamen wir zu der Erkenntnis, dass sich die besten Zeitzeugen in unmittelbarer Nähe befinden. Unsere Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten, die Freunde der Eltern,… - sie alle haben die „Wende“ miterlebt. Doch so wirklich befragt dazu hatten wir sie zuvor nicht, denn bis dato schien es für uns nie notwendig zu sein. Dies sollte sich nun ändern. Im Mittelpunkt unseres Projektes stehen die Empfindungen der Menschen zu dieser Zeit. Waren alle Menschen glücklich über die „Wende“? Wie dachten die „Wessis“ über den Mauerfall? Interessierte es sie überhaupt, was in der DDR vor sich ging? Wie stellten sich die „Ossis“ die „andere Seite“ vor? Sehnten sie sich nach einer Wiedervereinigung? Glaubten sie daran? Und wie denken sie heute darüber? Fragen wie diese stehen im Zentrum unserer Arbeit. So kamen wir zu der Idee, die Antworten der Zeitzeugen in einer Tagebuchform darzustellen. Denn besonders in dieser Form des Schreibens wird oftmals mit Gefühlen gearbeitet. Hierbei war es uns besonders wichtig, einen Bogen zur Gegenwart zu schlagen. Da in der heutigen Zeit weniger Tagebuch geschrieben wird, beschlossen wir, die Einträge aus der Gegenwart hauptsächlich in einem Blog darzustellen. Dort haben wir zudem ausführlichere Steckbriefe und weitere Interviews hochgeladen. In diesem Tagebuch haben wir unter den Einträgen der entsprechenden Personen immer noch einmal auf die Blogeinträge verwiesen. Zu finden sind sie alle auf unserem Blog: https://geschichtsprojekt-eps.jimdofree.com/. Dieser soll weiterhin
eine stetige Fortführung und Erweiterung erfahren. Geschichte(n), die lebendig bleiben soll(en)!
Darüber hinaus erstellten wir zusätzlich einen Flyer, der in knapper Form über unser Projekt und unseren Blog Auskunft gibt. Dieser wurde auf unserer Schulhomepage hochgeladen, in unserer Schule verteilt und in öffentlichen Institutionen unserer Heimatstadt ausgelegt, um einen möglichst großen Personenkreis zu erreichen, sodass die Möglichkeit besteht, unseren Blog nachhaltig auszubauen. Die „silent stories“ unserer Zeitzeugen erhalten nun einen für uns würdigen Rahmen.
Sie selbst sind es, die uns bestätigten, dass sie sich in diesen Tagebucheinträgen wiederfinden. Und das ist wohl das schönste Kompliment, welches wir für unsere Arbeit erhalten können. In diesem Sinne möchten wir unseren Dank an die Personen aussprechen, die sich bereit erklärt haben, geduldig unsere Fragen zu beantworten.
Nicht allein diejenigen, die namentlich über den Interviews, Tagebuch- und Blogeinträgen stehen, erzählten uns etwas Wissenswertes über die „Wende“ und deren unmittelbaren Folgen. Wir befragten auch einige weitere Bekannte, deren Erfahrungen wir in die Berichte einfließen ließen. Eure entstehende Begeisterung beim Berichten von eurer Vergangenheit hat uns gezeigt, dass dies nicht nur ein einseitiges Projekt war. Ohne euch und eure Offenheit wäre die Umsetzung unserer Idee nicht möglich gewesen. Vielen Dank, dass ihr eure Erinnerungen mit uns geteilt, lebendig gemacht und unserer Idee zur Realität verholfen habt!
Jetzt heißt es Daumendrücken und hoffen, dass unser Projekt Anklang in Berlin findet!
 
Die Geschichtsgruppe der EPS unter Leitung von Frau Burkhardt-Dütsch
(Neele Sachse, Victoria Thelemann, Lina Hirsch, Hanna Krauße, David Schmelzer)
Aktuelles Marienstift - Übersicht

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