Landessieg im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Projekt und Ausstellung zum "Herbst '89" hatten in Arnstadt für Aufsehen gesorgt. Nun gewannen die Emil-Petri-Schüler mit ihrer Arbeit im Landeswettbewerb - und hoffen weiter auf eine Auszeichnung in Berlin. Lehrerin Stefanie John berichtet:

„Durch die Arbeit an dem Projekt für den Geschichtswettbewerb hat sich unsere Perspektive in Bezug auf unsere Heimatstadt Arnstadt verändert. Wenn wir jetzt auf dem Holzmarkt stehen, stehen wir nicht mehr einfach nur dort, sondern wissen, dass hier Geschichte geschrieben wurde. Dass hier hunderte Menschen zusammengehalten und für eine Veränderung gekämpft haben. Das ist es, was uns bestärkt engagiert unser eigenes Leben aktiv zu gestalten.“

Mit diesem Zitat aus der Projektmappe der Schüler und Schülerinnen der Emil-Petri-Schule zum Thema „So geht’s nicht weiter. Krise. Umbruch. Aufbruch – Die Friedliche Revolution im thüringischen Arnstadt im Herbst 1989“ wurde die Preisverleihung des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten am Dienstag im Erfurter Augustinerkloster eröffnet. Schüler verschiedener Thüringer Schulen waren hier zusammengekommen um die Auszeichnungen für ihre Beiträge entgegen zu nehmen. Ende Februar wurden 46 Beiträge aus dem Land Thüringen eingereicht – nun wurden sechs Preisträger für den Förderpreis und weitere sechs Landessieger gekürt.

Einen der begehrten Landessiege konnten Schüler und Schülerinnen der Emil-Petri-Schule aus den Klassenstufen 8 bis 10 erringen. Die Körber-Stiftung stellt seit vierzig Jahren Rahmenthemen zur Diskussion. Im September vergangenen Jahres hatten sich acht Mädchen und zwei Jungen unterschiedlicher Jahrgänge zu einer Projektgruppe formiert und sich den Geschehnissen ihrer Heimatstadt im Herbst 1989 angenommen.  Schnell waren geeignete Zeitzeugen gefunden, die befragt wurden. Die geschichtsinteressierten Schüler und Schülerinnen waren fasziniert von den Berichten Günther Sattlers, Dr. Arnd Effenbergers, Jürgen Ludwigs, Dr. Johanna Voigt-Hoffmüllers, Pfarrer Jürgen Friedrichs und Jörg Hilbrechts  und führten ausgeprägte und tiefgründige Zeitzeugeninterviews, die die Grundlage der Abschlussarbeit wurden. Krönende Höhepunkte waren die Vernissage der eigens vorbereiteten Ausstellung im Arnstädter Rathaus und das damit verbundene Erzählcafé mit vielen Zeitzeugen, die über die aufregende und bewegende Zeit im Herbst 1989 sprachen.

Die engagierte Spurensuche der jungen Geschichtsforscher der Emil-Petri-Schule wurde am Dienstag ausgezeichnet. Eindrucksvoll schilderten der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow und Dr. Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung, ihre Begeisterung für die intensive Arbeit aller Schüler und Schülerinnen unterschiedlicher Klassenstufen und auch Schulformen, die sich sowohl aus Recherche in Archiven, Gedenkstättenarbeit oder Zeitzeugenbefragungen zusammensetzte. Beide wiesen darauf hin, wie entscheidend es ist, immer den Blick in die Vergangenheit zu wenden um auch aktuelle Probleme des gesellschaftlichen Lebens verstehen zu können. Stolz auf die Jugendlichen ließen es sich Herr Ramelow und Herr Dr. Dittmer nicht nehmen, den Preisträgern persönlich die Urkunden zu überreichen und sie zu beglückwünschen.

Das Daumendrücken ist für die Schüler der Emil-Petri-Schule noch nicht vorbei – durch ihren Landessieg besteht nun die Möglichkeit im bundesweiten Wettbewerb noch einen der 50 Bundespreise zu gewinnen und im besten Fall eine Einladung in das Schloss Bellevue durch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zu erhalten.              

 

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