Werkstatt-Beschäftigte schlugen sich wacker beim Fußball-Tunier

Erstmals nahmen Beschäftigte unserer Werkstatt am Kesselbrunn beim Hallenfußballturnier für Menschen mit geistiger Behinderung in Sömmerda teil. Alexandra Elze berichtet:

Am 04.10.2018 lud die Stiftung FINNECK Rastenberg zum 17. Hallenfußballturnier für Menschen mit geistiger Behinderung nach Sömmerda ein. Sechs Mannschaften aus ganz Thüringen vertraten ihre Werkstätten. Unter anderem auch die Mannschaft der Werkstatt am Kesselbrunn. Für unsere Spieler, die jüngsten des Turniers, war es die erste Teilnahme. Bereits nach dem Warmmachen der gegnerischen Mannschaften zeigten sich unsere Spieler sehr beeindruckt.
Im Spielmodus jeder gegen jeden galt es, fünf Spiele a 10 Minuten zu absolvieren. Die Auslosung ergab, dass uns die Ehre zuteilwurde, das Eröffnungsspiel gegen die Mannschaft der Lebenshilfe aus dem Mansfelder Land zu bestreiten. Der Beginn des Spiels gestaltete sich schwierig, da alle sehr nervös in die Partie starteten. Dies zeigte sich vor allem in vielen Fehlpässen, aber alles in allem war es ein sehr faires Spiel auf Augenhöhe. Nachdem sich die erste Nervosität etwas legte, kam der ein oder andere gute Spielzug zum Vorschein. Voller Hoffnung auf das erste Tor gerieten wir sehr unglücklich in Rückstand. Die Mannschaft bewies Moral und durch ein Tor von Marvin Zothe konnten wir schnell ausgleichen. Trotz der Bemühungen, ein weiteres Tor zu erzielen, gelang uns nicht der ersehnte Führungstreffer, leider gelang dies unserem Gegner noch kurz vor Schluss.

Das zweite Spiel erwies sich als die größte Herausforderung des Turniers. Gegner war nun der vermeintliche Turnierfavorit, der SSC „OTTO10“ aus Erfurt. Er vertrat die Lebenshilfe und hatte in seinen Reihen den bekannten Spieler mit der Nummer 9. Allein seine große Erscheinung flößte uns bereits vor Beginn des Spiels großen Respekt ein. Die ausgegeben Strategie des Trainers, Jan Schmidt, bestand vor allem in der Neutralisierung der Nummer 9. Dies gelang uns besser als erwartet, aber leider nur phasenweise. Die Routine der Erfurter Mannschafft setzte sich letztendlich durch und zeigte uns sehr schnell unsere Grenzen auf. So ging das Spiel verloren. Erste Anzeichen von Frustration machten sich breit. Positive Motivation durch den Trainer und seinen Betreuerstab waren jetzt gefragt. Mental gestärkt gingen unsere Fußballer nun wieder etwas positiver ins dritte Spiel. Der Gegner aus Stadtroda, dem späteren Turniersieger, setzte eine neue Strategie um. Bereits nach der ersten Ballberührung nach dem Anstoß wurde direkt auf unser Tor geschossen. Obwohl wir theoretisch darauf vorbereitet waren, da dieser Spielzug bereits von einer anderen Mannschaft erfolgreich im Spiel davor umgesetzt wurde und wir intensiv dies ausgewertet haben, konnten wir die Torsicherung nicht erfolgreich in der Praxis umsetzen. Zack - war der erste Gegentreffer also im Kasten und das Unheil nahm seinen Lauf. Durch den frühen Rückstand waren wir sehr verunsichert, was sich im Spielgeschehen leider sehr deutlich zeigte. Dies blieb auch dem Gegner nicht verborgen und wurde sportlich sehr gut ausgespielt. Leider ging auch dieses Spiel verloren.

 

Die beiden letzten Spiele galt es nun gut zu absolvieren und unsere Fähigkeiten abzurufen, die alle Spieler bereits im Training gezeigt haben. Im vierten Spiel gelang uns dies nicht sehr gut und auch dies ging leider verloren. Vor dem letzten Spiel nahm der Trainer noch einmal alle Spieler zusammen und motivierte sie ein letztes Mal alles zu geben um zum Schluss noch ein gutes Spiel abzuliefern. Und als wäre ein Schalter umgelegt worden, die Mannschaft zeigte Moral, Engagement, Kampfgeist und endlich auch wieder gute Spielzüge. Alle gaben noch einmal alles. Dies zeigte sich in unzähligen Großchancen, die aber irgendwie alle nicht in einem verdienten Tor endeten. Lattenschüsse, Schüsse die nur um Zentimeter am Tor vorbeigingen oder eine Glanzparade des gegnerischen Torhüters vereitelten all unsere Chancen. Im Gegenzug kassierten wir unglückliche Treffer und somit ging leider auch dieses letzte Spiel verloren. Aber es war das beste Spiel der Mannschaft im gesamten Turnier und der Trainer würdigte dies entsprechend.
Nach der Siegerehrung, dem Empfang des Pokals für den 6. Platz und die Vergabe der Medaillen waren sich alle Spieler einig: Das war für alle eine neue Erfahrung, Wettkampf ist eben Wettkampf und wir wollen besser werden um beim nächsten Mal erfolgreicher sein zu können. Bis Mai 2019 hat die Mannschaft um Jan Schmidt nun Zeit, sich akribisch auf das nächste Turnier vorzubereiten. Regelmäßiges hartes Training, da sind sich alle einig, ist die Grundvoraussetzung um dieses Ziel zu erreichen.

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