„Wir schicken kein Kind weg, ohne es gehört zu haben“

Heute wird weltweit der Internationale Tag der Kinderrechte begangen. Für die Fachfrauen des Kinder- und Jugendschutzzentrums „Baumhaus“ in Arnstadt sind diese Kinderrechte Basis ihrer täglichen Arbeit. „In allen unseren Veranstaltungen spielen sie in irgendeiner Form eine Rolle“, sagen Annett Sterner, Marie-Luise Morgenstern und Dajana Nieke, die sich in Workshops mit Schulklassen, Kindern und Eltern oder in individuellen Beratungsangeboten dem Kinderschutz verschrieben haben: „Wir wollen Kinder stark machen“, sagen sie. „Aufklärung und Hilfsangebote sind unsere Kernaufgaben.“

Oft würden die Kinder ihre Rechte nicht kennen, auch wenn viele eine intuitive Vorstellung hätten von dem, was diese Rechte eigentlich sind. „Wenn wir mit Grundschulklassen arbeiten, sagen oder malen die Kinder auf, was ihnen wichtig ist: eine funktionierende Familie, fürsorgliche Eltern, auch wenn diese getrennt leben, Pflege und Betreuung, wenn man krank ist“, sagt Dajana Nieke. „Das aufgemalte Krankenbett mit Medizin daneben, welches das Recht auf Gesundheit darstellen soll, ist schon den Kleinen wichtig.“ Aber auch jemand, der ihnen zuhört, der sich für ihre Meinung interessiert – all das sind Rechte, die die Sozialpädagoginnen in der Arbeit mit Kindern im gesamten Ilm-Kreis wiederfinden und die den in der UN-Kinderrechtskonvention festgelegten Punkten entsprechen. Als da sind: Das Recht auf Bildung, auf Fürsorge, Gesundheit, auf gewaltfreie Erziehung, Beteiligung und freie Meinungsäußerung, auf Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung, auf die besondere Förderung bei Behinderung und weitere.

In der täglichen Praxis der Sozialarbeiterinnen sei das Thema Gewaltfreiheit dominant, das sich in den Bereichen Schule, Familie und Freundschaft, aber auch dem Internet wiederfinde. „Dazu kommt auch psychischer Druck – Leistungsdruck, wenn die Kinder den Erwartungen der Erwachsenen nicht gerecht werden“, sagt Annett Sterner. Wenn Kinder im Ernstfall wissen, wo sie Hilfe finden, sei das ein wichtiger Ansatz: Neben dem Baumhaus als Anlaufstelle sind das im Akutfall auch die Geschäfte mit dem „Notinsel“-Aufkleber und weitere Einrichtungen, auf die das Baumhaus im Bedarfsfall verweisen kann. „Wir schicken kein Kind weg, ohne es gehört zu haben,“ sagt Dajana Nieke. „Wie auch unser Logo mit seinen schützenden Händen symbolisiert, ist unser Baumhaus ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche Hilfe und Schutz finden können – auch ohne ihren Namen sagen oder irgendwem von ihrem Besuch bei uns erzählen zu müssen.“

Anfragen und Kontaktaufnahme über Kinder- und Jugendschutzzentrum "Baumhaus" möglich: 03628-929104 oder per E-Mail : kjsz@ms-arn.de

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