Spezialimplantate zur Behandlung schwerer arthritischer Zerstörungen des Handgelenks

Zum Welttag des Rheumas möchten wir das Augenmerk auf besonders schwere Formen des Rheumas legen, die komplette (Hand-)Gelenke deformieren und zu erheblichen Schmerzen führen können. Am Department Rheuma der Fachklinik für Orthopädie behandeln unsere Rheumaorthopäden häufig genau diese schweren Fälle, bei denen die Funktion der Hand aufgrund der Erkrankung stark eingeschränkt ist.

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen befallen vorwiegend die Gelenke, aber auch die Innenauskleidung von Sehnenscheiden und Schleimbeuteln“, sagt Oberarzt Dr. med. Lutz Forke, Leiter der Abteilung für Rheumaorthopädie am Marienstift Arnstadt. Die am häufigsten vorkommende entzündlich-rheumatische Erkrankung ist die Rheumatoidarthritis. Unbehandelt führt sie unaufhaltsam zu einer schweren schmerzhaften Gelenkzerstörung, zu Sehnenrissen und anderen Veränderungen, die ausgeprägte Funktionseinschränkung und damit schwere Behinderungen zur Folge haben können.

In Zusammenarbeit mit Hausärzten und internistischen  Rheumatologen ist es das Ziel, die Erkrankung möglichst im Frühstadium zu behandeln, solange gelenkerhaltende Eingriffe noch möglich sind. So soll Folgeschäden und Deformitäten entgegengewirkt werden. Später, wenn die Knochen schon erheblich zerstört sind, können, abhängig vom Krankheitsprozesses, auch korrigierende Umstellungen (Korrekturosteotomien), Gelenkplastiken, Arthrodesen (Versteifungen), Implantationen von Kunstgelenk und deren Wechsel durchgeführt werden.

Zur Behandlung von schweren arthritischen Zerstörungen des Handgelenks mit schweren Fehlstellungen hat Dr. Forke bereits 2008 ein spezielles Implantat entwickelt – die Y-Arthrodesenplatte. Sie ist seither 98 mal an unserer Klinik eingesetzt worden, und versteift das Gelenk mit dem Ziel, schmerzhafte Funktionsstörungen angrenzender Gelenke (Finger, Daumen) zu verringern. Die Y-Platte ist seither fester Bestandteil unseres Portfolios und kann zum Einsatz kommen, wenn teilweise Gelenkversteifungen nicht mehr möglich sind.

Dr. med. Lutz Forke, Leiter der Abt. für Rheumaorthopädie
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