"Hauptsache gesund" - "Der rheumatische Fuß" ist Thema der MDR-Sendung

Der Formenkreis rheumatischer Erkrankungen ist ein weites Feld: Mehr als 100 Erkrankungen verschiedener Bereiche werden darunter gezählt: etwa verschleißbedingte rheumatische Erkrankungen (z. B. Arthrosen), Stoffwechselstörungen, die mit rheumatischen Beschwerden einhergehen können und nichtentzündliche Erkrankungen der Weichteile (z. B. Fibromyalgie) sowie autoimmun bedingte entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.

Dr. med. Ulrike Lorenz, Rheumaorthopädin und Leiterin des Zentrums für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie am Marienstift Arnstadt, widmet sich am Donnerstag, 20. Mai 2021, als Studiogast in der MDR-Sendung „Hauptsache gesund“ dem Thema, insbesondere dem rheumatischen Fuß.

Dass die Diagnose Rheuma insbesondere in den Füßen nicht immer einfach zu stellen ist, zeigt in der Sendung das Beispiel einer Patientin, die nach langer Odyssee und mit einer hochgradigen Zerstörung des unteren Sprunggelenks ins Marienstift kam, wo ihr geholfen werden konnte.

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind Erkrankungen, die vorwiegend die Gelenke, aber auch die Innenauskleidung von Sehnenscheiden und Schleimbeuteln befallen. Die am häufigsten vorkommende entzündlich-rheumatische Erkrankung ist die Rheumatoidarthritis. „Unbehandelt führt sie unaufhaltsam zu einer schweren schmerzhaften Gelenkzerstörung, zu Sehnenrissen und anderen Veränderungen, die zu einer ausgeprägten Funktionseinschränkung und damit zu einer schweren Behinderung führen kann“, erklärt Oberärztin Dr. med. Ulrike Lorenz.

„Grundlage der Behandlung ist die medikamentöse Therapie mit Tabletten, Spritzen oder Infusionen: die Basistherapie durch den Rheumatologen oder Hausarzt.“ Diese systemische Therapie muss engmaschig kontrolliert und optimiert werden. Sie unterdrückt u.a. die Entzündungen der Gelenkinnenhäute und der Sehnenscheiden und kann so der Zerstörung von Gelenken, Kapseln, Bändern und Sehnen und damit dem Verlust stabilisierender Strukturen vorbeugen.

Leider kann jedoch im Verlauf der Erkrankung die Zerstörung dieser Strukturen nicht in jedem Fall verhindert werden.

In frühen Stadien der Fußveränderungen kann eine Beschwerdereduktion durch maßgefertigte Einlagen erreicht werden. Auch Zurichtungen am Schuh können zu einer Beschwerdelinderung beitragen und den Abrollvorgang erleichtern. Sie sind jedoch nicht für jeden Patienten geeignet.

Bei Entzündungen eines einzelnen Gelenkes können Kortisoninfiltrationen oder die Injektion von radioaktiven Medikamenten in das entzündete Gelenk helfen.

Bei weiter fortgeschrittenen Fehlstellungen, bei denen kein Konfektionsschuh mehr passt, kann auch das Tragen maßgefertigter orthopädischer Schuhe Beschwerden lindern.

In Abhängigkeit vom Krankheitsstadiums und unter Beachtung des Krankheitsverlaufes können aber auch Operationen, sowohl in frühen als auch fortgeschrittenen Stadien sehr hilfreich sein, die Stabilität des Fußes zu erhalten oder Folgeschäden zu vermeiden und damit Beschwerden der Patienten zu lindern. „Die Operationen müssen jedoch immer in das Gesamtbild der chronischen Erkrankung eingebunden werden, denn es handelt sich ja um Krankheitsbilder, bei denen häufig mehrere Gelenke des Körpers betroffen sind“, so die Rheumaorthopädin. „Ziel jeder Therapiemethode ist es, Schmerzen zu lindern und die Mobilität des Patienten zu erhalten bzw. zu verbessern.“

Weiterführende Information im Department Rheuma | Fuß- und Handchirurgie

 

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