"Hauptsache gesund": Knie aus dem 3D-Drucker

Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung sind das A und O für intakte Gelenke. Dennoch kann es durch dauerhafte Fehl- oder Überlastung des Gelenks zu Gelenkverschleiß, Arthrose, kommen. Sie zählt zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Gerade das größte menschliche Gelenk, das Knie, ist gewaltigen mechanischen Kräften ausgesetzt. Manchmal ist es so abgenutzt, dass am Ende der Behandlungskette dem Patienten nur noch mit einem Kunstgelenk geholfen werden kann. Warum dies in einigen Fällen sogar individuell angefertigt werden muss, erklärt Prof. Dr. med. Maik Hoberg als Studiogast von Dr. Carsten Lekutat in der MDR-Ratgebersendung „Hauptsache gesund“.

Unsere Gelenke verrichten Tag für Tag verlässlich ihre Aufgabe – bis sie sich eines Tages bemerkbar machen. Bänder, Muskeln und Sehnen stabilisieren und gleichen so manche Überlastung aus. Der dicke Gelenkknorpel fängt wie ein Stoßdämpfer extrem hohe Kräfte ab, die auf das Knie einwirken. Baut sich der Knorpel ab, geht seine Gleitfunktion verloren. Die Folge: Knochen reiben aufeinander, werden beschädigt. Es kommt zu Schmerzen, Schwellungen, Entzündungen, Bewegungseinschränkungen oder gar Deformierungen des Gelenks.

Wie bei Wolfgang "Molli" Benkert, bei dem die jahrzehntelange starke Beanspruchung als Torwart erhebliche Spuren in den Gelenke hinterlassen hat. Dazu kam: Die Anatomie seines Knies, seiner Gelenkflächen, war weit außerhalb der Norm. Es war zu erwarten, dass ein Standard-Kunstgelenk ihm Probleme bereitet hätte. Prof. Hoberg und sein Team entschieden sich gemeinsam mit dem Patienten für ein individuelles Kunstgelenk, eine von betroffenen Patienten oft „Sportlerknie“ genannte Endoprothese. Sie ist eine Option für Patienten, deren Anatomie zu hohe Abweichungen für die ansonsten auch sehr guten Standard-Kunstgelenke hat und die gleichzeitig beruflich viel auf den Beinen sind oder noch hohe sportliche Ansprüche haben.

Dafür wird das Knie im CT vermessen, eine dreidimensionale Grafik erstellt, auf deren Grundlage die individuelle Prothese beim Hersteller im 3D-Druckverfahren gefertigt wird. „Dies alles erfordert viel Erfahrung und muss speziell geschult werden. Denn eine mögliche Abweichung muss bereits in der Sprechstunde erkannt werden“, sagt Prof. Hoberg.

Er ist am 20. Januar 2022 um 21:00 Uhr Studiogast in der Sendung „Hauptsache gesund“, in der auch Torwart-Legende „Molli“ Benkert seine Geschichte erzählt. Sendung verpasst? Nachzuschauen in der ARD Mediathek (externer Link).

 

Hinweis: Am 31. Januar 2022 beantworten Spezialisten der Fachklinik für Orthopädie in einer Telefonsprechstunde von 15:30 Uhr bis 17:00 Uhr Fragen zum Thema Kniegelenk. Telefon-Hotline 03628 / 720 610 (nur während des genannten Zeitraums erreichbar).

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