20 Jahre Klinik für Kinderorthopädie

CÄ Dr. med. Christine Bollmann mit junger Patientin

Seit 1925 werden im Marienstift neben Erwachsenen auch Kinder und Jugendliche orthopädisch behandelt. Seit 20 Jahren aber existiert eine eigene Abteilung, die sich speziell den Bedürfnissen junger Patienten widmet und neben klassischen Gebieten der Kinderorthopädie auch neuroorthopädische Krankheitsbilder hochspezialisiert behandelt.  Am 19. Oktober 2018 feiert die Klinik für Kinderorthopädie ihr 20-jähriges Bestehen - ganz im Zeichen der jungen Patienten.

Vormittags findet ein Kinderprogramm statt, zu dem neben den Patienten der Klinik auch einige Kindergartengruppen eingeladen wurden: Die Mediziner der Kinderorthopädie öffnen die Ambulanz für eine ganz besondere Visite: Kranke Puppen und Teddys werden bei der beliebten Teddysprechstunde verarztet – mit ganz viel Gips und noch mehr Herz.

Im Anschluss erklärt Klinik-Clownsdame Fietze im Zusammenspiel mit Organistin Gabi Damm in der Kapelle des Marienstifts die Orgel, nimmt die Pfeifen heraus und zeigt kindgerecht und anschaulich, was die Königin der Instrumente eigentlich so königlich macht.

Am Nachmittag eröffnen Pfr. Andreas Müller, Direktor des Marienstifts, und Dr. med. Christine Bollmann, Chefärztin der Klinik für Kinderorthopädie, das Vortragsprogramm, dass neben Fachleuten auch die interessierte Öffentlichkeit anspricht: Anschaulich und gut verständlich erläutern die Vorträge die Ursprünge der Orthopädie, die tatsächlich in der Kinderorthopädie liegen: Nicht von ungefähr beinhaltet das Wort „Orthopädie“ die deutschen Wörter „aufrecht“ und „Erziehung“. Chefärztin Dr. Christine Bollmann verknüpft in ihrem Vortrag „Kinderorthopädie gestern und heute“ die Ansatzweise früher Orthopäden im 18. Jahrhundert mit einst hochmodernen Behandlungsmethoden aus der Gründungszeit der Orthopädischen Klinik des Marienstifts ab 1925. Sie stellt, untermauert von historischen Fotos aus dem frühen Klinikalltag, damals verbreitete Krankheitsbilder vor und erläutert, wie sich die Ausprägung von Krankheiten und damit auch Behandlungsansätze bis heute entwickelt haben.

„Das Marienstift wurde mit dem Anspruch der ganzheitlichen Behandlung von Menschen mit Behinderung gegründet“, sagt Dr. Bollmann. „Dies umfasste neben der Erziehung, Schule und Ausbildung eben auch die körperliche Behandlung – ein Gedanke, der das Marienstift bis heute ausmacht.“ Doch erst vor 20 Jahren wurde in der Fachklinik, in der seit ihrer Gründung Erwachsene wie Kinder behandelt wurden, eine spezielle Abteilung für Kinderorthopädie gegründet. Sie findet heute Zulauf aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus.

Kinderphysiotherapeutin Katrin Reinhardt erläutert den Weg „Vom Haltungsturnen zur Physiotherapie“ und zeigt, welche Methoden und Hilfsmittel Krankengymnasten im Laufe der Zeit einsetzten, um kranken Gliedmaßen Erleichterung zu verschaffen, wie dies im Marienstift gehandhabt wurde und welche vielfältigen Möglichkeiten es heutzutage gibt.

Hightech kommt beim letzten Vortrag zum Einsatz, wenn Sportwissenschaftlerin Dr. rer. medic. Andrea Franz, Leiterin des Labors für Bewegungsanalyse in der Fachklinik für Orthopädie, erläutert, welche Möglichkeiten sich für die Patientenbehandlung ableiten lassen, wenn man „Bewegungen messen – Gehen analysieren“ kann.

Umrahmt wird das Programm von einer kleinen Ausstellung, Imbiss und klanggewaltiger Musik der Rockband der Emil-Petri-Schule.

Download Programm

Die Veranstaltung richtet sich gleichermaßen an Fachleute wie auch an medizinhistorisch interessierte Laien. Anmeldungen werden erbeten unter Tel.: 03628-720 480.

Bettensaal im Marienstift, etwa 1925

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