Kreuzband gerettet: Ex-Radrenn-Profi nach Unfall in der Fachklinik für Orthopädie

Bei einem Fußballspiel war es passiert. Der frühere Radrenn-Profi Stephan Schreck aus Erfurt hatte sich das Kreuzband gerissen. Doch er reagierte schnell, ging rechtzeitig zum Orthopäden und bekam jetzt im Marienstift Arnstadt eine kreuzbanderhaltende OP. Inzwischen ist er auf dem Weg der Besserung und sagt: „Künftig fahre ich nur noch Rad.“

Um eine kreuzbanderhaltende Naht durchführen zu können, ist eine zügige Reaktion gefragt: „Für dieses Verfahren gilt ein grobes Zeitfenster von etwa drei Wochen“, sagt Marco Greis, Oberarzt an der Fachklinik für Orthopädie im Marienstift, der Stephan Schreck operiert hat. „Wartet man zu lang, ist der Bandstumpf vernarbt und kann nicht mehr anheilen.“ Eine schnelle Diagnostik sei daher wichtig und gerade für Sportler relevant: „Die Kreuzbandnaht macht eine frühzeitige, forcierte Rehabilitation möglich“, so Marco Greis. „Es geht weniger Muskelmasse verloren. Nach vier bis fünf Tagen der Ruhigstellung kann das Training beginnen.“

Verpasst man die Frist, weil Patienten das betroffene Knie erst abschwellen lassen, ist die Kreuzbandplastik das Mittel der Wahl: Dafür werden körpereigene Sehnen als Ersatz genutzt. „Dieses Verfahren gilt weltweit als Standard, doch inzwischen hat sich die Systematik der Kreuzbandnaht, also der Erhalt des eigenen Kreuzbandes, so positiv entwickelt, dass wir es bei entsprechenden Vorbedingungen bevorzugt einsetzen.“

Die Technik: Ein spezieller Faden, der über einen dünnen Kanal in den Oberschenkelknochen und das Schienbein eingeführt wird, übernimmt für einige Zeit die Funktion des Kreuzbandes. Er wird am Oberschenkelknochen mit einem Metallblättchen befestigt, das andere Ende hängt federnd in einem kleinen Metallblock am Schienbeinkopf. „Dieser Mechanismus entlastet und schützt das mit einem selbstauflösenden Faden fixierte Kreuzband, das sich nach zwei bis drei Monaten erholt hat“, sagt Oberarzt Greis.

Der Metallblock kann in einer Folgeoperation wieder entfernt werden, „manche Patienten stört er aber nicht“, so Marco Greis. Das System wurde in der Schweiz entwickelt und inzwischen auch an einigen wenigen deutschen Kliniken zum Einsatz gebracht. „Wir können es etwa 20 Prozent der Patienten anbieten – immer dann, wenn die Diagnose schnell genug gestellt wurde.“ Für Stephan Schreck kam es rechtzeitig: Er trainiert inzwischen in einem speziellen Reha-Programm.

Rennrad-Profi Stephan Schreck in der Fachklinik für Orthopädie im Marienstift

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