Tag der Medizin: Schwerpunkt Geriatrie

Vorteile minimalinvasiver Operationen für ältere Patienten

Schonende OP-Verfahren, kurze OP-Zeiten mit geringem Blutverlust: Von den Möglichkeiten minimalinvasiver Operationen profitieren gerade auch ältere Patienten, bei denen geriatrische Aspekte in der Therapie Beachtung finden sollten.

Gerade im Bereich der Hüft-Endoprothetik halten die Entwicklungen der vergangenen Jahre erhebliche Vorteile für Patienten bereit: „Beim Hüftgelenk zeichnen sich minimalinvasive Operationsmethoden durch die geringere Verletzung der tieferliegenden umgebenden Weichteil-, Muskel-, Sehnen- und Nervenstrukturen aus“, erklärt Prof. Dr. med. Maik Hoberg, Ärztlicher Direktor an der Fachklinik für Orthopädie des Marienstifts Arnstadt. „Wir können dank des vorderen Zugangs, des Würzburger Schnitts, den wir  in unserer Fachklinik standardmäßig anwenden, wichtige Strukturen schonen. Zudem erleiden die Patienten einen geringeren Blutverlust während der Operation.“

Aspekte, die für ältere Menschen umso bedeutsamer sind: „Die Patienten haben nach minimalinvasiver OP nicht nur weniger Schmerzen, sie erholen sich im Allgemeinen auch schneller“, ergänzt der Spezialist. „Am OP-Tag, spätestens am Morgen danach, laufen sie in der Regel auf dem neuen Hüftgelenk.“ 

Je zügiger die Operation verläuft, je weniger Beeinträchtigung der ältere Patient durch die Wunde und die Narkosemittel erlebt, desto besser. „Die minimalinvasive Methode erfordert eine geringere Medikamentengabe“, so Prof. Hoberg. „Die Gefahr von Delierzuständen beim älteren Menschen und damit auch das Sturzrisiko werden weiter reduziert. Und: „Die Patienten kehren schneller in ihr gewohntes Umfeld, in ihr gewohntes Leben zurück.“ Aspekte, die gerade im Bereich der Geriatrie, dem die Landesärztekammer Thüringen in diesem Jahr einen Themenschwerpunkt widmet, relevant sind.

Außerdem, so Prof. Hoberg, sei bei minimalinvasiven Eingriffen eine reduzierte Komplikations- und Infektionsrate zu verzeichnen.

Mit gezielten Übungen wieder auf die Beine

Zudem setzt die Fachklinik für Orthopädie auf gezielte physiotherapeutische Programme, die den Patienten schnell wieder auf die Beine helfen. Was dabei nötig ist: Die Mitarbeit der Patienten. „Wir möchten sie anleiten, aktiv im Sinne ihrer Gesundheit zu werden“, sagt Anke Mäuer, Leiterin der Abteilung für Physiotherapie an der Fachklinik für Orthopädie. „Wer seine Therapie gut unterstützt und später die Übungen in den Alltag integriert, fördert seine Genesung optimal.“

Die Behandlung ist immer individuell auf die Erkrankung und Mobilität des jeweiligen Patienten abgestimmt. Dafür greifen die Therapeuten auf vielfältige Methoden zurück. Neben klassischer Krankengymnastik geht es für Patienten insbesondere nach Hüft- und Knie-Operationen darum, selbständig den Alltag zu bewältigen: Gut koordiniert laufen zu lernen, die Treppe auch mit Gehstöcken steigen zu können, aus dem Sessel aufzustehen, sich sicher mit dem neuen, künstlichen Gelenk zu bewegen. „Für uns ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten und dem Pflegebereich wichtig. Gemeinsam unterstützen wir unsere Patientinnen und Patienten mit gezieltem Training“, sagt die erfahrene Therapeutin. „Die Wirksamkeit jeder Behandlung ist durch diese intensive Zusammenarbeit von Physiotherapeut und Patient meist sehr hoch: Wir passen uns an die Bedürfnisse des Patienten jeden Alters an und begleitet ihn von der Phase der Krankheit zur Genesung.“

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