Kinderrechte auch in Krisenzeiten

Eigentlich wäre diese letzte Aprilwoche voller Ereignisse für den Jugendclub, die Suchtberatung und das Kinder- und Jugendschutzzentrum „Baumhaus“ des Marienstifts gewesen: Der Aktionstag Sucht am 28.4. mit Innenstadtaktion, Fachtreffen zu den Themen Mediennutzung und Gesundheit am 29. April sowie die Kinderrechterallye am Tag der gewaltfreien Erziehung (30. April), zu der schon zahlreiche Schulklassen angemeldet waren. Corona machte einen Strich durch die Rechnung.

Doch der Bedarf ist trotzdem da. „In Familien, wo es ohnehin schwierig ist, hat sich der Druck weiter erhöht“, sagt Marie-Luise Morgenstern vom Kinder- und Jugendschutzzentrum „Baumhaus“ in der Rosenstraße. „Dort ist viel Unterstützung weggebrochen, Ansprechpartner in Kindergarten und Schule fehlen, dazu kommt die Vereinsamung der Kinder. So manches Kind, das bei mir anrief, fühlte sich allein gelassen, auch mit schulischen Problemen.“ Bei den Größeren sei die Sorge um anstehende Prüfungen dazugekommen, um wegfallende Praktika. Wenigstens per Telefon hat sie unterstützen können in den vergangenen Wochen. „Doch das ersetzt die direkte Beratung nicht. Oft öffnen sich die Kinder mit ihren Sorgen erst im unmittelbaren Gespräch.“

Für die Planung, wie Jugendarbeit, ob beratend oder auch in Jugendclubs, auch in der Krise aussehen kann, sei es sinnvoll, die Jugendlichen selbst mit einzubeziehen. „Spätestens mit dem Teenie-Alter hat doch heute fast jeder ein Smartphone“, sagt sie. „Die Bedürfnisse der Kinder müssen auch in Krisensituationen stärker berücksichtigt und ihre Ideen einbezogen werden.“

Zur Erreichbarkeit der Jugendschutzangebote in Thüringen hat der Kinderschutzbund Thüringen einen Trailer veröffentlicht: #wirsindfüreuchda ist auf der Webseite www.jugendschutz-thueringen.de (externer Link) abrufbar.

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